SHORT WAY ROUND – Eine Rundreise

19.06. – 04.07.2011

16 Tage  –  4.671 Kilometer  –  6 Länder  –  2 Meere

Soweit die Eckdaten. Wer die Serie Long Way Round oder Long Way Down mit Ewan McGregor und Charlie Boorman kennt, wird wissen, dass etwas Größeres hinter mir liegt (daher auch die Namensgebung). Größer ja, aber wesentlich kleiner als die Weltumrundung der beiden 😉

Als im Februar meine Planung begonnen hat, stand schon vorab fest, dass meine erste große Motorradreise ein riesen Erlebnis wird. Anstrengend aber reich an Eindrücken und Erlebnissen. Und ich sollte Recht behalten. Nachdem die Etappen und Strecken festgelegt, alle Hotels gebucht, alle Versicherungsangelegenheiten erledigt und das Motorrad mit allem Notwendigen ausgestattet worden war, ging es am 19.06.2011 los.

Doch zuerst möchte ich Euch noch kurz aufklären, wie meine Navigation und Planung aussah. Die Navigation wurde von meinem Nokia 5800 XpressMusic übernommen (Ovi Maps mit aktuellem NAVTEQ-Kartenmaterial). Die Stromversorgung hat eine 12V-Bordsteckdose sichergestellt. Die Navigation der eingespeicherten Routen erfolgte über die zum Handy zugehörigen Ohrstöpsel. Bis auf ein paar kleine Verfahrer hat das auch super geklappt!

Da ich mir selbst die Etappenlängen und Verläufe vorgegeben hatte, war klar, dass ich die Hotels im Voraus buchen kann. Man hat zwar immer einen gewissen Druck rechtzeitig dort anzukommen, aber eine mühsame Hotelsuche vor Ort konnte ich mir dadurch ersparen. Diese Vorgehensweise kann ich bei einer Rundreise ohne langen Aufenthalt an einem Ort nur empfehlen.

Die MONSTER wurde mit einer Bordsteckdose ausgestattet. Ein neuer Satz Reifen war unabdingbar. Ebenso habe ich ein neues Heck verbaut, da das alte schon teilweise Risse im Metall hatte. Beim Reifenwechsel habe ich dann bemerkt, dass doch eine neue Kette fällig ist. Der Wechsel war aber auch gut so, da sie sich unterschiedlich gelängt hatte und ich mit dem neuen Kettensatz ein echt schönes Fahrerlebnis ohne Ruckeln, etc. hatte! Zudem hatte ich noch die Radbolzen, welche den Kettenblattflansch aufnehmen, getauscht. Das Gepäck setzte sich aus einem Tankrucksack von Held und einer roten Gepäckrolle von Ortlieb zusammen. Einen Rucksack wollte ich unbedingt vermeiden und dieser war durch die ausreichenden Volumina der beiden genannten Gepäckstücke auch nicht notwendig.

Vorab kurz zusammengefasst:

Kilometerstand Abfahrt: 37.783km

Kilometerstand Ankunft: 42.454km

Gefahrene Strecke: 4.671km (keine Autozüge oder Fähren)

Durchschnittsverbrauch auf der gesamten Strecke: 5,13Liter pro 100km (stolz bin)

Getankte Liter: 231,13Liter

Die nachfolgend angegebenen Fahrzeiten enthalten natürlich ein paar Pausen, wobei ich sehr selten zu Mittag gegessen und es vorgezogen habe, alle Etappen ohne lange Mittagspausen durchzufahren.

Aber nun kommen wir zum Tourbericht!

Die nachfolgend verlinkte Karte gibt einen Überblick über meine Routenwahl bis Pamplona.

Google-Maps: Route_Part1_V1.4

 

Tag 1 – 19.06.2011: Regensburg (GER) – Andermatt (CH) – 511km – Fahrzeit ca. 9h

ES GEHT LOS! Voller Vorfreude fahre ich nach einem Regenschauer aus Regensburg los. Die Fahrt nach Österreich erfolgt ausschließlich über Autobahnen. Man will ja auf dieser langen Etappe vorwärts kommen. Allerdings hats mich gleich zwei mal erwischt. Zu faul um die Regenkombi überzuziehen war die Fahrt bis zum Ziel dann etwas „erfrischender“ als gewollt. Aber was solls. In Österreich sparte ich mir die Vignette und bin direkt am Bodensee entlanggefahren. In der Schweiz gings nach Vignettenkauf wieder auf die Autobahn. Schließlich folgte noch die Hauptstrasse 19 mit schönen Kurven und dem Oberalppass (2046m). In der Nähe von Andermatt gings in die erste Pension.

Am Bodensee.

Spanien-Rundreise, Bodensee

Am Ziel in Hospental nähe Andermatt.

Spanien-Rundreise, Andermatt, Schweiz

Spanien-Rundreise, Andermatt, Schweiz

 

Tag 2 – 20.06.2011: Andermatt (CH) – La Motte-Chalancon (FR) – 508km – Fahrzeit 10h 45min

Der zweite Tag begann sehr vielversprechend, sollte mich aber auch an meine Schmerzgrenzen führen. Nach dem Frühstück und lediglich 15 Minuten Fahrzeit „stand mir der Furkapass (2436m) im Weg“. Die Öltemperaturanzeige zeigte mir mit drei Strichlein an, dass der Motor noch nicht mal die 50° erreicht hat. Von den Reifen will ich gar nicht erst anfangen. Aber klasse war es 15 Minuten nach Aufbruch so einen Pass fahren zu können.

Bei Martigny bin ich direkt über die Grenze nach Frankreich und am Mont-Blanc-Tunnel vorbei. Über Albertville gings nach Grenoble. Ab dort wurde es richtig kurvig. Die französischen Kalkalpen haben auch so manches zu bieten. Mir wars dann fast zu viel, denn ich hatte mir die kürzeste Strecke Richtung Tagesziel ausgesucht. Dass dieser Abschnitt dann so kurvig wurde, hätte ich mir nicht gedacht. Später wurde mir von der deutschsprachigen Dame des Hauses berichtet, dass diese Strecke eine Bergrennstrecke ist. Achso, deswegen bin ich auf diesen 25km kaum über 50km/h hinausgekommen 😉 Trotz der schwindenden Kräfte war dieser Abschnitt super. Die letzten Kilometer danach waren dann die Hölle – sehr schlechte Strassen ließen mich den Allerwertesten, den Rücken und sogar die Knie ordentlich spüren. Und dann war der Weg und ich nach 11 Stunden (ELF STUNDEN) Fahrt geschafft (natürlich ohne Mittagessen). Das war dann auch das Problem. Denn in Chalancon, einem alten, sehr kleinen Dorf, mitten in der Provence hatten die eineinhalb Restaurants nichts mehr aufzutischen. Allerdings bekam ich von einer Wirtin auf höfliches Bitten, was eigentlich fast schon einem Betteln gleichkam, ein ganzes Baguette und zwei Tomaten. Ist nicht gerade viel, aber geschmeckt hats um so besser… Musste selber lachen, als ich mich um halb zehn abends mit einem Baguette und zwei Tomaten auf eine Bank mitten in Chalancon zur Ruhe setzte und genoss. Sehr abenteuerlich, aber deswegen habe ich solche Orte für die Übernachtung ausgesucht.

Der Furkapass.

Spanien-Rundfahrt, Schweiz, Furkapass

Spanien-Rundfahrt, Schweiz, Furkapass

Die andere Seite des Passes.

Spanien-Rundfahrt, Schweiz, Furkapass

Kurze Pause in Frankreich.

Spanienrundfahrt, Pause Frankreich

Das sind die französischen Kalkalpen / Provence.

Spanien-Rundfahrt, französische Kalkalpen, Provence

Spanien-Rundfahrt, französische Kalkalpen, Provence

Nach der Bergrennstrecke (hinter der Kurve rechts, mitte gibts NUR noch Kurven).

Spanien-Rundfahrt, Bergrennstrecke, Provence

Andere Blickrichtung.

Spanien-Rundfahrt, Bergrennstrecke, Provence

 

Tag 3 – 21.06.2011: La Motte-Chalancon (FR) – Toroella de Montgri (SPA) – 434km – Fahrzeit 6h 30min

Ausgeruht und mit einem super Frühstück (mit Ziegenkäse, einer Spezialität aus der Region aus eigener Herstellung im Dorf – ich sag euch, so einen Käse findet man wahrscheinlich in nur gut ausgesuchten Ecken Europas) ging es durch die letzten Ausläufer der Kalkalpen Richtung Avignon. Dort bin ich dann auf die Autobahn und bis nach Spanien gefahren. Hört sich zwar unspektakulär an – wars eigentlich auch – aber ich wollte am dritten Etappentag mit 434km Strecke endlich in Spanien ankommen.

Östlich von Girona, direkt am Meer gelegen, erreichte ich das Hotel Picasso in Torroella de Montgri. Nachdem ich das Zimmer bezogen hatte war der erste Gang nicht unter die Dusche oder zum Essen, sondern direkt ans Meer (500m entfernt). ENDLICH, und jetzt muss ich kurz ausholen, nach 11 Jahren bin ich wieder an einem Urlaubsort, an dem ich sieben mal mit meiner Family zu Schulzeiten gewesen bin. IST DAS GEIL! Habe sofort alles erkannt: jedes Dorf, viele Verkehrskreisel und Geschäfte, die immer noch existieren. Da werden sehr schöne Erinnerungen geweckt.

Ausblick von meinem Zimmer in der Provence.

Spanien-Rundfahrt, Ausblick

Spanien-Rundfahrt, Frühstück

Vordereingang: Maison du Bailli.

Maison du Bailli, Vordereingang

Hier musste ich durchfahren um zum Haus zu kommen.

Spanien-Rundfahrt, Provence

Endlich am Ziel und gleich an den Strand. Hier die bekannten Illes Medes.

Spanien, Strand, Mittelmeer, Illes Medes

Spanien, Strand, Toroella de Montgri, Mittelmeer

Und spät am Abend nochmal.

Spanien, Strand Toroella, Torroella de Montgri bei Abend

Tag 4 – 22.06.2011: Ausflug nach Begur + L´Escala – 97km

Am vierten Tag meiner Reise wollte ich mir die Gegend, die ich von früher kannte wieder einmal etwas anschauen. Begur war ein Ort, in dem wir drei mal ein Haus gemietet hatten. Schön gelegen, war dies mein erstes Ziel. Dann bin ich wieder zurück, an Toroella vorbei und nach L´Escala. Dort gabs dann Mittagessen. Nachmittags gings dann nochmal ans Meer, um sich zu verabschieden.

Begur mit seiner Burg.

Spanien, Begur, Burg

Spanien, Begur, Costa Brava

Im letzten Drittel dieses Strandes war mein Hotel.

Spanien, Costa Brava Küste

Spanien, Costa Brava, Illes Medes

Das ist das mittelalterliche Pals.

Spanien, Costa Brava, Pals

Hier in L´Escala Richtung Roses fotographiert.

Spanien, Costa Brava, L´Escala Richtung Roses

L´Escala

Spanien, Costa Brava, L´Escala

Spanien, Costa Brava, L´Escala

Spanien, Costa Brava, Schild

Die Burg von Torroella de Montgri.

Spanien, Burg von Torroella de Montgri

Nochmal am Mittelmeer

Spanien, Costa Brava, Illes Medes

Der letzte Blick zurück.

Spanien, Costa Brava, Illes Medes

 

Tag 5 – 23.06.2011: Toroella de Montgri (SPA) – Encamp (AND) – 244km – Fahrzeit 6h 25min

Der eigentliche Hauptpart dieser Reise war das Durchfahren der Pyrenäen. Dies habe ich mir auf drei Tage aufgeteilt. Erstes Etappenziel war Encamp in Andorra. Über Banyoles gings in die Ausläufer der Pyrenäen. Olot und Ripoll waren die nächsten beiden Städte auf meiner Route. Und in Ripoll kam dann der erste Schreck. Das Rathaus in Ripoll war nett anzusehen, also runter vom Bike und ein Foto gemacht. Eigentlich wollte ich ja noch weiterfahren, aber die MONSTER nicht. Zündschlüssel rein und was passiert? Ricktick – NIX. Motor- und EOBD-Leuchte (Motorsperre) gehen an. Aarrgh – nicht jetzt, nicht hier und nicht bei den Temperaturen!!!!! Zweiter Versuch, NIX! Dann wieder erinnert: bring den Schlüssel (Sender) außer Reichweite der Empfangsantenne. Dritter Versuch und es hat wieder alles gepasst! Vielen Dank für das Vergnügen…

Dann kanns ja weitergehen. Immernoch etwas besorgt gings in die Pyrenäen und die ersten richtig interessanten Kurven wurden unter die Räder genommen. Schnell war alles vergessen und die Pyrenäen offenbarten ihre Schönheit. Bei Puigcerda gings auf die französische Seite und schließlich nach Andorra. Wahnsinn! Der Port d´Envalira mit 2408m und der höchstgelegenen Tankstelle Europas – über den Wolken! Super Ausblick, der mich an das Gebirge in Gondor im dritten Teil von Herr der Ringe erinnerte. Irgendwann musste ich aber weitergefahren sein, denn eine halbe Stunde später kam ich in Encamp an.

Spanien, Pyrenäen, Ducati Monster

Hier geht es in die Pyrenäen (eine super Strecke mit schnellen Kurven).

Spanien, Pyrenäen

Rathaus von Ripoll (die MONSTER wollt gleich nicht mehr weg).

Spanien, Pyrenäen, Ripoll Rathaus

Spanien, Pyrenäen, Ausblick

Kurz vor Andorra wurde es auf der französischen Seite neblig.

Frankreich, Pyrenäen vor Andorra

Die nachfolgenden Bilder sind vom Port d´Envalira (Andorra, 2408m).

Andorra, Port d´Envalira

Andorra, Port d´Envalira

Andorra, Port d´Envalira

Die höchstgelegene Tankstelle Europas. Und saukalt wars auch noch.

Andorra, Port d´Envalira, höchste Tankstelle Europas

Andorra, Port d´Envalira

Andorra, Port d´Envalira

 

Tag 6 – 24.06.2011: Encamp (AND) – Luz Saint Sauveur (FR) – 297km – Fahrzeit 8h 45min

Am sechsten Tag ging es von Encamp über Andorra la Vella wieder nach Spanien. In Richtung Vielha gab es nur eine Sache, davon aber seeehr viel: KURVEN! Die Serpentinen (leider  nicht fotografiert) vor dem Pass Port de la Bonaigua waren klasse. Aber auch die nachfolgenden Strecken in Frankreich waren beeindruckend. Aber einer der schönsten Orte auf meiner gesamten Reise befand sich kurz vor dem Col du Tourmalet (Pass der Tour de France, 2115m) im  Naturschutzpark von Neouvielle! Durch eine Abkürzung, die ich nach einer Tankstellensuche genommen hatte, kam ich in ein Waldstück, welches seinesgleichen sucht. Ewig hohe Bäume und dazwischen nur Wiese, kein Waldboden. Einen derart schönen Platz habe ich selten gesehen. So ruhig und idyllisch…

Danach wurde es aber auch nicht wirklich schlechter. Der Col du Tourmalet war ebenfalls traumhaft und erinnerte mich an den Envalira in Andorra. Und an dieser Stelle darf ich vormerken: die Welt ist verdammt klein. Dazu aber später! In Luz Saint Sauveuer gings ins Hotel mit super Ausblick.

Ohne Worte

Andorra, Benzinpreis

Spanien, Pyrenäen

Spanien, Port de la Bonaigua

Hier noch auf der spanischen Seite.

Spanien Pyrenäen, Ausblick

Warum muss meine Duc auch rot sein! Der hat mich ne ganze Zeit lang angeschaut.

Spanien, Stier

Dann ist er aber doch geflüchtet 😉

Pyrenäen Kuhherde

Nachfolgend einer der schönsten Plätze überhaupt – das Waldstück im Nationalpark!

Nationalpark der Pyrenäen, Frankreich

Nationalpark der Pyrenäen, Frankreich

Diese Bilder sind am Tourmalet entstanden

Frankreich, Col du Tourmalet

Frankreich, Col du Tourmalet

Frankreich, Col du Tourmalet

Das ist die andere Seite

Frankreich, Col du Tourmalet

Frankreich, Col du Tourmalet, silberner Radfahrer

Das war mein Balkonausblick in Richtung Luz Saint Sauveur

Frankreich, Luz Saint Sauveur

 

Tag 7 – 25.06.2011: Luz Saint Sauveur (FR) – Pamplona (SPA) – 295km – Fahrzeit 8h 15min

Die dritte und vorerst letzte Etappe in den Pyrenäen. Südlich von Lourdes ging es quer durch den Parc Nationale des Pyrénées Richtung Aramits. Insgesamt drei schöne Pässe und weitere Strecken der Tour de France standen auf dem Plan. Aber hier möchte ich die Bilder sprechen lassen

Col du Soulor (1474m)

Frankreich, Col du Soulor

Frankreich, Col du Soulor

Frankreich, Col du Soulor

Am Col du Aubisque (1709m) nur ca. 7km vom Soulor entfernt.

Frankreich, Col du Aubisque

Frankreich, Col du Aubisque

Frankreich, Col du Aubisque

Col de Marie Blanque (1035m, das Ende der Pyrenäen ist in Sicht)

Frankreich, Col de Marie Blanque

Und wer macht jetzt die Inspektion???

40000km Inspektion in Frankreich

Wer findet den DUCATI-Händler im Bild für die Inspektion? 😉

Frankreich, Blick von den Pyrenäen ins Flachland

Kurz vor Pamplona am Stausee Eugiko Urtegia.

Spanien, Stausee Eugiko in den Pyrenäen

 

Tag 8 – 26.06.2011: Ausflug nach Pamplona (Innenstadt) – 59km

In der Nähe von Pamplona angekommen, ging es am nächsten Tag in die City bei den Vorarbeiten zum Stiertreiben zuschauen (ich bin aber kein Fan dieser Tierquälerei!). Und was passiert auf der Fahrt dahin? Richtig, das Monsterle will mich ärgern. Diesmal wars der Regler. Aber es sei ihm verziehen. Bei 37° im Schatten und einer gefühlten Regler-Temperatur von ca. 90° darf er sich schon mal aufhängen. Nachdem ich alle Sicherungen gezogen und wieder eingesteckt hatte sprang die Diva wieder an und der Tacho ging aus, wenn man den Zündschlüssel zog (der blieb nämlich vorher einfach so an). Im übrigen hing sich der Regler bei 80km/h und 3500U/min auf. Das konnte ich in Pamplona an der ersten roten Ampel gut feststellen 😉

Wieder etwas besorgt ging ich mit Jeanshose, Helm in der einen, den Tankrucksack in der anderen Hand und umgehängter Lederjacke bei 37 Grad spazieren (das Eis später half mir beim Überleben). Aber ich hatte wiederum nach wenigen Minuten alles vergessen. Pamplona ist soooo schön!

Die Zitadelle in Pamplona / alte Festungsanlage.

Spanien, Pamplona, Zitadelle

Spanien, Pamplona

Spanien, Pamplona, Stiertreiben Skulptur

Spanien, Pamplona, Marktplatz

Die Stierkampfarena…

Spanien, Pamplona, Stierkampfarena, Stierarena, Arena

…mit dem hergerichteten Eingang für die Bullen.

Spanien, Pamplona, Stierkapfarena, Eingang

Mist, fünf Minuten vorher hatte es noch 37°. Aber das Eis war mir wichtiger als jedes Foto auf der Welt!

Spanien, Pamplona, 36 Grad Temperatur

An anderer Stelle der Stadtmauer mit Blick auf ein Stückchen Jakobsweg der hier von der bekannten Magdalenenbrücke kommt.

Spanien, Pamplona, Jakobsweg

Die Kathedrale Santa Maria la Real de Pamplona.

Spanien, Pamplona, Kathedrale Santa Maria la Real

Spanien, Pamplona, Kathedrale Santa Maria la Real

Spanien, Pamplona, Altstadt, Gasse

Das Rathaus.

Spanien, Pamplona, Rathaus

Man sieht: die Einwohner freuen sich auf ihr Fest.

Spanien, Pamplona, Bullenrennen

Spanien, Pamplona, Rambla

Tag 9 – 27.06.2011: Ausflug nach San Sebastian + Antlantikküste – 268km

Am zweiten Tag war ein Tagesausflug nach San Sebastian und die Erkundung der Biskayaküste geplant. In San Sebastian angekommen, fuhr ich erst mal zum DUCATI-Händler. Das hatte ich mir fest vorgenommen. Staunend hat der Cheffe meine Duc angeschaut. Er fand den offenen Kupplungsdeckel sehr faszinierend. Vielleicht sind die da nicht so gängig.

Da es etwas arg warm war, aber nicht so schlimm wie in Pamplona, bin ich relativ zügig wieder auf die Strecke und an der Küste in Richtung Bilbao gefahren. In einem kleinen Fischerdorf noch die baskischen Tappas genossen (die werden dort Pintxos genannt) und dann gings wieder ins Land nach Pamplona.

Die eine Strandseite von San Sebastian.

Spanien, San Sebastian, Strand

Beim DUCATI-Händler.

Spanien, San Sebastian, Ducatihändler

Das Rathaus von San Sebastian, welches, bis das Glücksspiel verboten wurde, ein Casino war.

Spanien, San Sebastian, Rathaus, Casino

Die andere Strandseite.

Spanien, San Sebastian, Strand

Spanien, San Sebastian, Strand

Spanien, San Sebastian, Strand

Spanien, San Sebastian, Strand

An der Küste Richtung Bilbao fahrend.

Spanien, San Sebastian, Atlantikküste

Spanien, San Sebastian, Atlantikküste

Spanien, San Sebastian, Atlantikküste, Biskaya

Als täglicher Forums-Nutzer musste ich einfach den wahrscheinlich südwestlichsten Duc-Forum-Aufkleber der Welt an ein schönes Schild bappen!

Spanien, San Sebastian, Biskaya, Duc-Forum Aufkleber

Drei mal dürft Ihr raten an welchem Schild der klebt!

Spanien, San Sebastian, Atlantikküste, Biskaya

Tag 10 – 28.06.2011: Ruhetag – 0km

An Tag 10 war Ruhe angesagt.

Vorher hatte ich doch erwähnt dass die Welt klein ist: ihr müsst euch vorstellen, dass mein Hotel bei Pamplona ca. 25km von der Innenstadt entfernt war und mitten auf dem Land in einem Dorf von acht Häusern stand. Nunja, wie das Leben so ist, habe ich mich dort mit sieben Bikern und Bikerinnen aus London angefreundet mit denen ich an diesem Abend richtig gefeiert hatte. Natürlich tauscht man da auch die eine oder andere Mailadresse aus. Und was schickt mir Tim? Ein Bild von mir am Tourmalet!!! Das war aber drei Tage vorher!!! Ich konnte mich sogar noch an die Gruppe erinnern. Die haben direkt neben mir geparkt! Es ist unglaublich, dass wir uns drei Tage später in einem Hotel mitten in der Pampa (nicht Pamplona) kennenlernen. Hammer! Was für ein lustiger Abend. Es hat dann sogar noch geregnet. War mal was anderes, denn bis Dato hatte ich ausschließlich Sonnenschein mit wenigen Wolken. Der Kupplung hat es gut getan. Anscheinend war da etwas Staub und Abrieb drinnen, den es mir rausgewaschen hat. Auf alle Fälle ging das Schalten am Abreisetag etwas leichter. So viel zu diesem Tag.

Schön, bequem, hell und sauber – das Hotel war klasse.

Pamplona, Hotelzimmer

Ausblick aus einem anderen Fenster meines Zimmers.

Pamplona, Hotelzimmer, Ausblick

Das Hotel: mein Zimmer war das mit dem offenen Fenster.

Pamplona, Hotel

Die Party begann…

Hotel de Goni, Party

Spät nachmittags begann es dann doch zu schütten.

Regen in Pamplona

Tim bei seinem Regentanz – was haben wir gelacht!

Regentanz

Dann wird die Party halt in die Lounge verlegt.

Pamplona, Hotel, Lounge

Pamplona, Hotel, Lounge

Kurz vorm Abendessen: wir waren alle sehr hungrig.

Hotel, Essen

Und das ist das Beweisfoto vom Tourmalet: wir sind uns bereits drei Tage vorher begegnet und wussten natürlich nichts voneinander!

Frankreich, Col du Tourmalet, Treffen

 

Ab hier heißt es „es geht wieder Richtung Heimat“.

Die nachfolgend verlinkte Karte zeigt die Route zurück nach Regensburg.

Google-Maps: Route_Part2_V1.4

Tag 11 – 29.06.2011: Pamplona (SPA) – Saint Sever de Rustan (FR) – 303km – Fahrzeit 7h 15min

Auf der ersten Heimfahretappe hats dann doch recht nett geregnet. Daher gibts kaum Bilder. Erst wars noch trocken, aber dann in den Pyrenäen auf der Frankreichseite wars soweit. Regenkombi drüber und durch. Dies war neben der zweiten Etappe in der Provence die Anstrengendste. Man fährt wie auf Eiern und trotzdem hat sich das Moped zwei mal in Längsrillen komplett versetzt. Gut dass sich der Vorder- und Hinterreifen wieder gefangen hat… Zu dem Dreck äußere ich mich nicht. Das machen die Bilder.

Aber ich muss sagen, der Abend in der Maison Bonne la Vie war super. Fahren wollte ich nicht mehr wirklich, auch wenn es mittlerweile aufgehört hatte zu regenen. Also lud man mich zum Abendessen ein. VIER GÄNGE lagen vor mir! Dieser Abend wird mir ebenfalls ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Sholu, die Herrin des Hauses hat deutsche Wurzeln und sprach auch perfekt deutsch, während Mark, ihr Mann aus Irland stammt. Und zu guter letzt war noch ein Pärchen aus Köln zu Besuch (Freunde). Und es war deren letzter Abend – gutes Timing. Begonnen hat das Festmal mit einem Apperitiv (Floc). Anschließend gabs Gänseleberpastete mit Salat, Baguette und einen feinen Weißen. Zweiter Gang und Hauptgang war eine Ente mit gedünstetem Gemüse mit Knobi und Rotwein aus der Region. Leeeecker. Der dritte Gang bestand aus acht verschiedenen Käsesorten, die meisten aus der Region vom Bauer. Sowas bekommst Du in den besten Feinstkostläden Deutschlands nicht. Dazu Baguette, Salat und Wein nach Wahl. Ihr merkt, ich komme ins Schwärmen. Mit Creme Fraiche und Pfirsichkompott und Erdebeeren klang der längst vergangene motorradfeindliche Tag No.1 aus. Vielen lieben Dank an Sholu und Mark!

Abfahrt vorm Hotel bei Pamplona.

Abfahrt beim Hotel bei Pamplona

Einen kurzen Augenblick lang wars irgendwo in den Pyrenäen tatsächlich trocken.

Pyrenäen in Spanien

So siehts aus wenn man im Regen über einen Pass fährt und Landstraßen nimmt anstatt den schnellsten Weg auf der Hauptstraße.

Ducati Monster schmutzig

Ducati Monster schmutzig

Ducati Monster schmutzig

 

Tag 12 – 30.06.2011: Saint Sever de Rustan (FR) – Aurillac (FR) – 338km – Fahrzeit 5h 50min

Schönstes Wetter ohne eine einzige Wolke läd zum Motorradfahren ein. Also, ab durch die Mitte Frankreichs nach Aurillac. Kein Stückchen Autobahn unter die Räder genommen, fuhr ich durch den schönen, aber flachen Süden Frankreichs. Und auch hier wollte mich mein MONSTER etwas ärgern. Der Tacho war, trotz des Öffnens und Trockenlegens bei Mark am Vorabend, beschlagen. Wahrscheinlich dadurch mitgenommen zeigte mir der Tacho später am Tage 20km/h zu wenig und Drehzahl zu viel an. Dies passierte mir insgesamt vier, fünf mal. Den Fehler konnte man durch Ausschalten der Zündung und Neustarten beheben. Ab der Schweiz ist mir dies aber nicht mehr passiert. Es war ein schöner Landstrassentag mit einigen malerischen Dörfern.

Mark und ich am Abreisetag.

Abfahrt in Südfrankreich

Landschaft Südfrankreich, Flachland

Die mittelalterliche Stadt Caylus.

Das mittelalterliche Caylus

 

Tag 13 – 01.07.2011: Aurillac (FR) – Bourg-en-Bresse (FR) – 393km – Fahrzeit 8h 10min

Schluss mit schönen Strecken war aber noch lange nicht. Das Zentralmassiv lockte mit schönen Motorradstrecken. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und somit habe ich einen Extratag für das Durchqueren des Zentralmassivs eingeplant. Es ist zwar nicht so bergig, aber dafür fährt man von einem malerischen Dorf zum Nächsten.

Beginn des Zentralmassivs

La Chaise-Dieu.

La Chaise-Dieu

La Chaise-Dieu

Das Zentralmassiv in weiteren Bildern

Frankreich Zentralmassiv, Massive Central

Frankreich Zentralmassiv, Massive Central

Frankreich Zentralmassiv, Massive Central

Frankreich Zentralmassiv, Massive Central

 

Tag 14 – 02.07.2011: Bourg-en-Bresse (FR) – Andermatt (CH) – 393km – Fahrzeit 8h 05min

Die letzte wirklich interessante Etappe brachte mich über einen schönen Pass zum Genfer See. Von dort ging es auf der Autobahn nach Lausanne. Ab Bulle Richtung Boltigen gings wieder runter. Der Jaunpass ist zwar nicht so hoch (1509m), hat aber trotzdem eine feine Strecke zu bieten. Die Hells Angels Switzerland sind in einer Pause auch an mir vorbeigefahren. Am schönen Thunersee war dann eine weitere Pause angesagt. Langsam merkt man doch, was man die letzten Tage gemacht hat. Vorbei am Brienzersee nahm ich den echt krassen Sustenpass unter die Räder.

Das hätte ich aber fast vergessen können. Ein richtiger Schreck musste natürlich noch drin sein. Was war passiert? Der Quergurt meiner Gepäckrolle ist trotz Kontrolle wahrscheinlich abgerutscht und hat sich im Hinterrad verfangen. Zu meinem großen Glück blockierte das Hinterrad nicht. Aber einen mords Schlag hats getan als der Gurt abgerissen ist und dann mit der Schnalle an der Bremsleitung und dem Kabel vom Geschwindigkeitssensor gezogen hat. Am Bremssattel hats mir gleich den stählernen Anschluss der Bremsleitung verbogen aber zum Glück nicht abgerisssen. Nach einem gründlichen Check und einer Anti-Nervositäts-Zigarette fuhr ich den Sustenpass, den ich gerne mehr genosssen hätte. Dennoch waren die letzten Kilometer bis Hospental zur Pension, in der ich mich auf der ersten Etappe einquartiert hatte, sehr nett. Ein schöner letzter Tag mit vielen tollen Kurven. Den letzten Vorfall hätte es zwar nicht mehr gebraucht, aber das Wichtigste war, dass nichts passiert und kaputt gegangen ist.

Ein paar Kilometer hinter Bourg-en-Bresse – immer in Richtung schweizer Berge.

In der Nähe von Bourg-en-Bresse

Der Genfer See.

Genfer See, Kornfeld

Genfer See

Wieder in den Bergen der Schweiz – hier irgendwo beim Jaunpass (1509m).

Schweiz, Jaunpass

Schweiz, beim Jaunpass

Thunersee.

Thunersee in der Schweiz

Unter dieser Wolke ist mir der Gurt ins Hinterrad. Die Pause habe ich gleich genutzt und zwei Bilder gemacht.

Schweiz, Wolken

Schweiz, Wolken

Kurz vorm Sustenpass beim Steingletscher.

Schweiz, Steingletscher beim Sustenpass

Der Sustenpass (in Steingletscherrichtung).

Schweiz, Sustenpass

Schweiz, Sustenpass

Das ist die andere Seite des Sustenpasses.

Schweiz, Sustenpass

Schweiz, Sustenpass

Weiter unten konnte man das rechtsgelegene Tal einsehen.

Schweiz, Sustenpass

 

Tag 15 – 03.07.2011: Andermatt (CH) – Kempten (GER) – 275km – Fahrzeit 5h 25min

Der vorletzte Tag brachte mich über den Oberalppass und die Hauptstraße 19 wieder auf die Autobahn Richtung Deutschland. Ich bin aber vorher rechts abgebogen und über Dornbirn bei Balderschwang über die Grenze nach Deutschland gefahren. Natürlich musste ich mir diese Strecke aussuchen, denn sie war wegen der Österreichrundfahrt gesperrt. Zum Glück nicht lange und ich konnte der Heimat ein Hallo entgegenträllern. Den Abend und die Nacht habe ich dann bei meiner Verwandschaft in Kempten verbracht (vielen Dank und liebe Grüße!).

Bilder gibt es nur noch vom Oberalppass.

Schweiz, Oberalppass

Schweiz, Oberalppass

 

Tag 16 – 04.07.2011: Kempten (GER) – Regensburg (GER) – 256km – Fahrzeit 3h 05min

Der letzte Tag diente nur dem Heimkommen. Nach dem kleinen Landstrassenabschnitt nach Buchloe gings über die Autobahn nach München und dann nach Regensburg. Am späten Mittag hatte Regensburg mich wieder und ich es. Und das Wichtigste: alles hat super geklappt. Die Monster ist gefahren wie ein Uhrwerk, alle Hotels haben mich reingelassen (und wieder raus) und das Essen war delikat.

Das war sie, meine erste große Fahrt!

Mein Fazit in wenigen Worten: laaaaaaaang und kurvig, heiß, kalt, nette Leute, super Essen, Erinnerungen an frühere Urlaube, atemberaubende Ausblicke, viele Tankvorgänge (22x), einfach SCHÖN!

Mit Sicherheit war diese Fahrt eine Strapaze, aber ich würde es wieder so machen! Die Leute, das Essen und vor allem die Landschaft haben mich schwer beeindruckt und für etwaige längere Etappen entschädigt. Ein Erlebnis, welches ich nie vergessen werde!

Wenn Ihr Fragen habt, dann schreibt mir gerne unter Kontakt. Ich gebe gerne Auskunft & Tipps.